Giovanni Gentile war ein italienischer Philosoph, Politiker und Pädagoge, der von 1875 bis 1944 lebte. Er war einer der einflussreichsten Intellektuellen des frühen 20. Jahrhunderts in Italien.
Gentile entwickelte die philosophische Strömung des "Idealismus des Willens", die eine Synthese aus Hegelschen und Kantischen Ideen darstellte. Er argumentierte, dass der menschliche Wille das fundamentale Prinzip der Realität ist.
In den 1920er Jahren trat Gentile der faschistischen Partei in Italien bei und wurde ein enger Berater von Benito Mussolini. Er war ein herausragender Intellektueller der faschistischen Bewegung und half bei der Formulierung der faschistischen Ideologie. Gentile war ein Befürworter des italienischen Imperialismus und unterstützte die Idee, dass der Staat das oberste Prinzip ist.
Als Minister für Bildung in Mussolinis Regierung machte sich Gentile einen Namen als Pädagoge. Er führte eine Reihe von Reformen im Bildungssystem durch, um die faschistische Ideologie zu fördern und nationalistische Prinzipien in die Ausbildung der Jugendlichen einzubringen. Unter seiner Führung wurde das Bildungssystem stark zentralisiert und politisiert.
Obwohl Gentile als Intellektueller und Philosoph angesehen wird, der wichtige Arbeiten zur Philosophie und Politik geleistet hat, ist sein Name heute stark mit dem italienischen Faschismus verbunden. Seine Rolle und Zusammenarbeit mit Mussolini haben zu erheblicher Kritik geführt und seine Ideen sind umstritten.
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